Das Brandenburger Tor hat zwölf Pfeiler, sechs am Eingang und sechs am Ausgang. Die Säulen bilden fünf Fahrbahnen, wobei die Bürger ursprünglich nur die beiden äußeren benutzen durften. Oben auf dem Tor steht die Quadriga. Sie stellt die Siegesgöttin Viktoria dar, die auf einem von Pferden gezogenen Wagen sitzt.
Nach 1806, als Preußen in der Schlacht bei Jena und Auerstedt besiegt wurde, raubte Napoleon die Quadriga und brachte sie nach Paris. Als Napoleon 1814 im besetzten Paris vom preußischen General Ernst von Pfuel geschlagen wurde, kehrte die Quadriga nach Berlin zurück und der Olivenkranz wurde durch ein Eisernes Kreuz ersetzt. Aus der Göttin Viktoria wurde Nike, die Göttin des Sieges. 1958 wurde die Quadriga heimlich in den Neuen Marstall gebracht, der Preußenadler und das Eiserne Kreuz wurden entfernt bzw. angeschweißt. Die „Embleme des preußisch-deutschen Militarismus“ dürften nicht mehr aufgestellt werden, erklärte der Ost-Berliner Magistrat.
Als die Nazis an die Macht kamen, machten sie das Tor zu ihrem Symbol. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor beschädigt, aber nicht zerstört. Die Regierungen von Ost- und West-Berlin schlossen das Tor, als 1961 die Berliner Mauer gebaut wurde. Das Tor befand sich in der Mitte der Grenze, direkt am Todesstreifen, und konnte nicht mehr durchquert werden.
1963 besuchte der amerikanische Präsident John F. Kennedy das Brandenburger Tor. Die Sowjets hängten große Transparente über das Tor, um die Bürger im Osten von der Rede fernzuhalten". In den 1980er Jahren sagte der Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Richard von Weizsäcker: "Solange das Brandenburger Tor geschlossen ist, bleibt die deutsche Frage offen."
Von Weizsäcker war zur Zeit der Wiedervereinigung Bundespräsident.
Heute symbolisiert das Tor die Einheit und Freiheit Berlins und Deutschlands. Am 22. Dezember 1989 wurde das Brandenburger Tor wieder geöffnet, der westdeutsche Bundeskanzler Helmut Kohl durchschritt es und wurde vom Ministerpräsidenten der DDR, Hans Modrow, begrüßt.
Da das Tor in der Zeit der Teilung nicht gewartet worden war, waren die Stahlverstrebungen teilweise stark beschädigt. Die Quadriga wurde deshalb sofort abgebaut und erhielt bei der anschließenden Instandsetzung auch das Eiserne Kreuz und den Adler zurück. Die jährlichen Unterhaltskosten belaufen sich auf 200.000 Euro.